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Lange Ausfallzeiten am Arbeitsplatz:

Burn-out oder Depression

Psychische Belastungen bei Mitarbeitern bleiben oft unerkannt und führen zu langen Krankschreibungen. In Zeiten des akuten Fachkräftemangels kann sich dies kein Betrieb leisten. Vielmehr sollte es Aufgabe des Arbeitgebers sein, Aufklärungsarbeit zu leisten. Der Zentralverband gibt Tipps und Hilfen zum Umgang mit depressiven Erkrankungen im Arbeitsalltag, um für ein besseres Betriebsklima zu sorgen und um lange Ausfallzeiten zu verhindern.

Das Burn-out-Syndrom (Ausgebranntsein) bezeichnet keine eigenständige Diagnose, sondern eine Stressreaktion, die bei länger andauernder, subjektiv erlebter Arbeitsüberforderung entsteht. Typische Symptome sind Erschöpfung, fehlender Antrieb und Leistungsminderung. Bei chronischer Stressbelastung können daraus körperliche und psychische Folgeerkrankungen wie Depressionen entstehen. Als Depression wird ein länger andauernder Zustand deutlich gedrückter Stimmung, Interesselosigkeit und Antriebsminderung bezeichnet. Damit verbunden sind häufig verschiedene körperliche Beschwerden, zum Beispiel Schmerzen oder Schwindel.

Häufigkeit von Depressionen 

  • In Deutschland leiden nach Schätzungen der WHO rund 4,1 Millionen Menschen an Depressionen. Das sind 5,2 Prozent der Bevölkerung. 

  • Depressionen gehören zu den häufigsten Formen psychischer Erkrankungen. 

  • Oftmals beginnen sie bereits in einem jungen Alter. 

  • Frauen sind in der Regel häufiger betroffen als Männer. 

  • Arbeitslose Menschen gelten als stärker gefährdet. 

Depressionen können die Erwerbsfähigkeit erheblich beeinträchtigen und zu langen Krankschreibungen und Ausfallzeiten am Arbeitsplatz führen.  

Im Arbeitsalltag äußern sich Depressionen auch in Form von körperlichen Beschwerden, wie zum Beispiel erhöhter Ermüdbarkeit oder Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen. 

Im Arbeitsumfeld werden die Symptome einer Depression oft nicht als solche erkannt, was Unverständnis zur Folge hat. 

Viele depressive Menschen verheimlichen ihre Erkrankung, um Nachteile im Beruf wie soziale Ausgrenzung oder gar eine Kündigung zu vermeiden.

Umso wichtiger ist im Arbeitsalltag ein offener Umgang mit depressiven Störungen. Dabei gibt es verschiedene betriebliche Gestaltungsmöglichkeiten, um die Arbeitsbedingungen an die besonderen Bedürfnisse von Beschäftigten mit Depressionen anzupassen: zum Beispiel durch die Veränderung von Arbeitszeiten und -routinen, personenzentrierte Unterstützung oder spezielle Arbeitsmittel. Diese Maßnahmen können einzeln oder kombiniert umgesetzt werden und sind oft mit wenig Zeit- und Kostenaufwand verbunden.

 

  • Offen sein und Offenheit schaffen!

Auffälliges oder verändertes Verhalten von Angestellten dürfen Vorgesetzte ruhig ansprechen. Im Gespräch ist es wichtig, wertschätzend und neutral zu bleiben. Für die Frage nach Diagnosen sind aber medizinische oder therapeutische Fachkräfte zuständig.

Führungsaufgabe ist es auch, auftretenden Schwierigkeiten im sozialen Miteinander sowie bei der Arbeitsleistung und -bewältigung frühzeitig entgegenzuwirken. Konsequenzen, wie der Verlust des Arbeitsplatzes, können so verhindert werden.

Für das soziale Miteinander ist es wichtig, Regeln für die Kommunikation und für Konfliktsituationen eindeutig und transparent für alle im Team zu formulieren. Eindeutige Kommunikationsregeln bieten auch erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Orientierung und mehr Sicherheit im Auftreten.

Stand: 1. Februar 2024

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

REHADAT